Strafanzeige gegen Berliner Konferenz

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland hat Strafanzeige gegen die Veranstalter einer Konferenz erstattet, die am 24. Februar um 15 Uhr im Berliner Maritim-Hotel stattfinden soll. R. Rauf Denktas, früherer Staatspräsident Nordzyperns, wird dort über die “Massaker von Hocali und die Ereignisse von 1915” reden, andere Referenten thematisieren u.a. “den von den Armeniern verübten Völkermord”.

Diese
Konferenz beleidigt die Opfer des Genozids von 1915, dem anderthalb Millionen
Armenier zum Opfer fielen, sie beleidigt die Würde der Toten und sie
diskriminiert die Würde der Überlebenden und ihrer Nachfahren.

 

Eine solche
Konferenz, die historische Fakten auf den Kopf stellt und allein der türkischen
Leugnungspolitik dient, darf nach dem Anerkennungsbeschluss des Deutschen
Bundestages von 2005 hier nicht mehr stattfinden. Sie macht zugleich deutlich,
wie dringend erforderlich eine Erweiterung des Strafrechts nach Schweizer
Vorbild ist, so dass in Zukunft die Leugnung von Völkermord direkt
strafrechtlich verfolgt werden kann.

 

Der
Zentralrat hat zudem die Direktion des Hotels auf den diskriminierenden und  menschenrechtswidrigen Charakter dieser
Veranstaltung hingewiesen und die Verantwortlichen dringend aufgefordert, ihre
Räume für diese Konferenz nicht zu öffnen.

 

 

Zentralrat der
Armenier in Deutschland

Der
Vorstand

Frankfurt
am Main, 19.2.2008