Zerstörung der armenischen Gedenkkirche in Deir ez-Zor

Am 21. September 2014 zerstörte der Islamische Staat (IS) die Armenische Genozidgedenkkirche in Deir ez-Zor. Die Stadt im Osten Syriens diente, neben Ras al-Ayn, als Endlager für die durch Todesmärsche zusammengetriebenen Armenier während des türkischen Genozids an Armeniern 1915/16. Den ermordeten Armeniern wurde daher in Deir ez-Zor von den Überlebenden des Völkermordes diese Genozidgedenkkirche gewidmet und die Gebeine einiger Opfer dort begraben.

 

Dr. Nazareth Agheguian, Vorsitzender des ZAD: "Die Zerstörung der armenischen Gedächtniskirche in Der ez-Zor für die Opfer des armenischen Genozids erfolgte am Unabhängigkeitstag der Republik Armenien. Ich denke nicht, dass dies ein Zufall ist. IS wird von der Türkei unterstützt. Die Türkei setzt nun systematisch ihre Vernichtungspolitik gegen das armenische Volk und ihre Erinnerungs- und Gedenkorte fort."  

Bereits im März diesen Jahres unterstützte der NATO-Partner Türkei den Al-Kaida Ableger Al-Nusra Front in Syrien bei der Vertreibung und Zerstörung der armenischen Kleinstadt Kessab in Syrien. "Es ist im Westen hinreichend bekannt, dass die Türkei die islamistischen Terrororganisationen aktiv unterstützt. Sofern die Bundesregierung nicht innerhalb der NATO Konsequenzen gegen die Türkei einfordert, setzt sie sich den Vorwurf der Billigung dieser Verbrechen aus", sagt RA'in Madlen Vartian, Stv. Vorsitzende des ZAD.

Die Türkei ist zum Dreh- und Angelpunkt des islamistischen Terrors geworden und setzt ihre Gewaltpolitik gegen Armenier, Christen, Aleviten, Yeziden und Kurden konsequent in Syrien und Irak mittels Unterstützung dieser Terrororganisationen fort. Die Bundesregierung und die westlichen NATO-Partner müssen der derzeitigen Politik der Türkei entschieden entgegentreten.  

Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.

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