ZAD appelliert für die Durchsetzung einer politischen Lösung des Konflikts im Berg Karabach

"In der Hoffnung, dass die internationale Gemeinschaft sich ihrer Verantwortung, gerade auch gegenüber der zivilen Bevölkerung aller beteiligten Parteien, bewusst wird, appellieren wir für die Durchsetzung einer politischen Lösung, die das Selbstbestimmungsrecht der Karabach-Armenier anerkennt." so die Vorsitzende des Zentralrates der Armenier in Deutschland.

Die Angriffe auf Berg Karabach sind das aktuelle Ergebnis einer nationalistischen Gesinnung und mehrjährigen Hochrüstens auf aserbaidschanischer Seite. Die provokative Kriegsbesessenheit der aserbaidschanischen Regierung stellt eine Behinderung des friedlichen Lebens und eine Gefahr für die zivile Bevölkerung dar.

Die Aufforderungen der internationalen Gemeinschaft den Konflikt durch die politischen Verhandlungen zu lösen, werden seitens Baku schlichtweg ignoriert. Die ruckartige Aufkündigung der seit 1994 bestehenden Waffenruhe scheint, mit Blick auf innenpolitische Schwierigkeiten des Staatsführers Aliyev ebenso Grund für die Eskalation des Konflikts zu sein wie binationale Interessen des türkischen Staates. Denn dank finanzstarker Propagandaarbeit ist die Innenansicht des Landes in Deutschland weitgehend unbekannt. Menschenrechtsverletzungen, der Umgang mit Dissidenten, die Pressefreiheit und Vorwürfe, sich persönlich an den Öl-Reserven des Landes zu bereichern, bedingen eine wirksame politische Ablenkung. Gleichzeitig zeigen die Vorwürfe des türkischen Präsidenten R.T. Erdogan, der den aserbaidschanischen Staat in Anwendung panturkistischer Ideologien zum Brudervolk erklärte, gegenüber der OSZE, dass die Türkei ein Interesse daran hat, die Minsk-Gruppe, als Teil der internationalen Gemeinschaft, mit welcher Erdogan immer deutlicher auf Schwierigkeiten stößt, vorzuführen.

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland appelliert an die Bundesregierung, im Rahmen ihrer OSZE-Präsidentschaft die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, Aserbaidschan zum Einhalten des Waffenstillstandes zu verpflichten, sowie die Sicherheit und das friedliche Leben der Bevölkerung im Berg Karabach in ihrer historischen Heimat zu gewährleisten.

Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.

Frankfurt am Main, 04.04.2016

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